Lärmschutzwall scheinbar gescheitert
Den folgenden Kommentar unserer Nachbarin B. Delfs zu einem älteren Artikel dieses Weblogs möchte ich hier wegen der in ihm steckenden Brisanz noch einmal ganz besonders hervorheben:
Projekt Lärmschutzwall scheinbar gescheitert
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Wie allen bekannt sein dürfte, hatte sich die Gemeinde nach jahrelangem Drängen für den Lärmschutzwall entschieden. Der Bau sollte nach Zustimmung der Eigentümer der an der Schleswig-Holstein-Straße liegenden Häuser beginnen. Wie mir die Gemeinde heute morgen auf Nachfrage schriftlich mitgeteilt hat, wurde das Projekt nun auf Eis gelegt bzw. gilt als nicht durchführbar, da sich ein einzelner Anwohner gegen den Bau sperrt, so die Aussage der Gemeinde.
Da dies sicher für alle Anwohner von Interesse ist, stelle ich diese Information hier ein. VG B. Delfs
Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass lediglich die Bürokratie den Bau verzögert hat – nun scheint ein anderer Grund verantwortlich zu sein. Da davon mehrere Anwohner unmittelbar betroffen sind, wäre es schön, wenn man erfahren würde, wer keinen Lärmschutzwall haben möchte. Sollte jemand da mehr wissen, wäre ich für eine Info unter michael.mette@graeflingsberg.de sehr dankbar. Auch über weitere Kommentare zu diesem Thema würde nicht nur ich mich freuen.
So jedenfalls habe ich mir Minderheitenschutz in unserer Demokratie nicht unbedingt vorgestellt. Vielleicht könnte ich mehr Verständnis dafür aufbringen, wenn mehr über die Gründe für diese (vermutete) Weigerung bekannt wäre.
B. D.
2. September 2009 @ 10:02
Liebe Nachbarn und Lärmgeschädigte der Schleswig-Holstein-Straße, ich hatte schon darüber berichtet, daß das Projekt „Lärmschutzwall“, für das so viele Anwohner so lange gekämpft haben, zu scheitern droht. Ich möchte Sie gern heute über einige Neuigkeiten informieren. – Viele Nachbarn haben sich zwischenzeitlich bei mir gemeldet, da jeder völlig ungläubig ist, daß es nur aufgrund einer Ablehnung zur Einstellung des Projekts kommen soll. Nachdem ich nun über mehrere Monate mit der Gemeinde korrespondiert habe, bin ich jedoch über das Verhalten dort sehr befremdet. Die betroffenen Hauseigentümer wurden ja von der Gemeinde angeschrieben; allerdings wurde nicht auf die Kostenübernahme eingegangen, nur, daß man Grundstück für den Bau hergeben soll, d.h. die Eintragung einer Grunddienstbarkeit. Ich habe daraufhin einige Fragen an die Gemeinde gestellt (Kosten, Prozedere, warum nur so ein kurzer Walls etc.). Aus mir unerklärlichen Gründen habe ich nie eine Antwort erhalten, nur auf mehrere Nachfragen hin, daß das Projekt wohl eingestellt würde. Auch meine erneute Anfrage an den Bürgermeister vor ca. 2 Wochen blieb ergebnislos. Ich habe die Koordination von Gesprächen innerhalb der Nachbarschaft angeboten, Ortstermine usw.; ohne Reaktion seitens der Gemeinde. Als Bürger von Henstedt-Ulzburg bin ich maßlos enttäuscht über dieses Verhalten. Meines Wissens nach wird Anfang der kommenden Woche eine abschließende Sitzung zu diesem Thema stattfinden. Da unsere Interessen hier scheinbar nicht ernst genommen werden, befürchte ich, daß das Ergebnis für uns negativ ausfallen wird. Sicher ist es an der Zeit die Presse stärker zu involvieren. – Letzte Nacht habe ich versucht bei offenem Fenster zu schlafen, wurde aber immer wieder durch die vielen LKW geweckt, die ja mittlerweile die ganze Nacht vorbeirauschen. Eine gewisse Nachtruhe hatten wir zumindest noch vor einigen Jahren. Eine Nachbarin sagte mir gestern, daß man sich nicht mehr an der eigenen Grundstücksgrenze zur Bundesstraße zwecks Gartenarbeiten aufhalten will, da man Angst hat, daß wieder ein LKW in die Böschung stürzt. Dieses Erlebnis hatten wir ja bereits vor einiger Zeit. – Wenden Sie sich bitte bei Rückfragen jederzeit gern an mich. Viele Grüße B. Delfs (Nr. 38)